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FAIR UND ZIELSTREBIG FÜHREN

Entscheiden in unsicheren Zeiten

Entscheiden in unsicheren Zeiten – Mut statt Perfektion

Jede nicht getroffene Entscheidung ist auch eine Entscheidung – für Stillstand. Und Stillstand ist selten eine gute Option.

Entscheidungen treiben Fortschritt. Doch wie treffen Sie in unsicheren Zeiten die richtigen Entscheidungen? Mit Herz, Verstand oder KI? Oder lieber gar nicht? Als Leadership-Expertin arbeite ich täglich mit Führungskräften aus dem C-Level daran, mutige Entscheidungen für die Zukunftsfähigkeit ihrer Unternehmen zu treffen. Meine Überzeugung: Wir alle können mutige Entscheidungen treffen, die die Welt verändern.

Das Paradoxon: Wir treffen täglich 1.000 Entscheidungen, die wichtigsten bleiben auf der Strecke.

Wir treffen täglich rund 1.000 Entscheidungen. Aufstehen, Kaffee oder Tee, Homeoffice oder Büro – die meisten davon laufen unbewusst ab. Das ist auch gut so, denn unser Gehirn braucht Energie für die wichtigen Dinge. Doch bei wichtigen Entscheidungen im Unternehmen stocken wir auf einmal.

Warum? Wir haben das Gefühl:

  • nicht genug Informationen zu haben.
  • die falschen Informationen zu haben.
  • dass falsche Entscheidungen uns den Kopf kosten könnten, also stecken wir ihn lieber gleich in den Sand….

Die neue Normalität: Entscheiden ohne Gewissheit

Pandemien, Krisen und technologische Sprünge – Stabilität ist heute die Ausnahme. Wer auf „perfekte” Daten wartet, verpasst Gelegenheiten. Wer hingegen handelt, nutzt die Chance, als Gewinner hervorzugehen. Entscheiden bedeutet heute, Optionen sichtbar zu machen, Annahmen zu benennen, Risiken zu managen und zu handeln.

Unser Gehirn malt sich gerne schlimmere Szenarien aus, als die Realität je werden wird. Dadurch setzt es uns unter extreme Anspannung. Der Schlüssel zu guten Entscheidungen liegt jedoch in der Entspannung. Entspannung schafft Freiraum im Gehirn. Einen Freiraum, den Sie für klare Entscheidungen benötigen.

Drei Mikro-Hebel für souveräne Entscheidungen:

  1. Pause-Knopf drücken: 3–5 Atemzyklen (tief durch die Nase ein – kurz halten – langsam durch die Nase wieder aus). Das beruhigt das Nervensystem und schärft den präfrontalen Kortex.
  2. Kopfkino stoppen: Worst-Case-Szenarien laut aussprechen oder notieren. Die Realität ist meist weniger dramatisch als die Vorstellung.
  3. Gedanken externalisieren: Überlegen, schreiben, spiegeln lassen. Struktur reduziert Stress und öffnet den Raum für gute Entscheidungen.

Robuste Entscheidungsgerüste nutzen. Welche zu Ihnen passen, erarbeiten wir im Executive Sparring+.

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Beispiel aus meiner Praxis:

Ich durfte einen, in seiner Rolle neuen Geschäftsführer begleiten. Er stellte in seinen ersten 100 Tagen schnell fest, dass in der Firma kaum jemand offen über Fehler sprach. Entweder wurden sie vertuscht oder sie befeuerten interne Konflikte. Verantwortlichkeiten wurden wegdelegiert. „Keine Verantwortung – keine Fehler“, so das Credo.

Er traf eine kleine, aber mutige Entscheidung: Er begann jedes Meeting mit einem „Learning der Woche“. Er berichtete selbst von seinen „falschen“ Entscheidungen, teilte seine Erfahrungen und diskutierte mögliche Maßnahmen mit dem Team.  Nach wenigen Wochen kippte die Stimmung: Probleme kamen früher auf den Tisch, Teams besprachen Fehler sachlicher, mutigere Lösungsansätze wurden diskutiert. Keine große Strukturmaßnahme. Eine konsequente Entscheidung, die Vertrauen schafft, neue Dynamik freisetzt. Zu Gunsten der Mitarbeitenden und Kunden.

Es gibt selten „die eine richtige“ Entscheidung

HR will abbauen. Fachbereiche wollen aufbauen. Finance spart, der Innovationsbereich investiert. Dass dabei häufiger die Diskussion aufkommt, jemand würde falsch entscheiden, liegt fast auf der Hand. Doch wer hat denn nun Recht? Alle – und niemand.

Ich sage: „Jede Perspektive ist valide!“

Jeder hat aus seiner Perspektive und aus seinem Kontext heraus wahrscheinlich Recht. Doch das bringt das Unternehmen in diesem Moment nicht voran.

Entscheidend ist nicht, wer Recht hat, sondern wie entschieden wird: nachvollziehbar, konsistent, verantwortungsvoll. Und zwar so, dass andere eine Entscheidung für sich im Guten mitgehen können – auch wenn es manchmal nicht leicht fällt, die eigene Position zu verlassen.

Und wenn eine Entscheidung sich später als falsch herausstellt?

Meist war sie das gar nicht! 75% aller Entscheidungen sind zum Zeitpunkt, zu dem sie getroffen wurden, absolut richtig! Und das dürfen wir uns bewusst machen. Wir entscheiden also in aller Regel für uns richtig.

Ich sage daher häufig in Situationen, in denen mich mein Gegenüber mit einer falschen Entscheidung konfrontiert: “Du hast nun ein unerwartetes Ergebnis, mit dem sich ebenso weiterarbeiten lässt – nur eben nicht so, wie Du es Dir ursprünglich gedacht hast. Nutze das als Chance.

Fehler sind keine Sackgassen, sondern Wegweiser.

Machen Sie daher Fehler durch kurze Feedback-Loops und klare Stopp-Regeln sichtbar. Ganz ohne Schuldzuweisungen. Profitieren Sie von Fehlern: Negative Erfahrungen verhindern Wiederholung unnützer Muster. Besser sogar: Unser Gehirn lernt besonders schnell durch Fehler, Verluste und Risiken.

 

Fehler sind nicht das Ende. Sie sind ein Sprungbrett.

Was jetzt hilft sind die 5 V’s der Fehlerkultur:

Verstehen

> Damals war die Entscheidung plausibel. Warum haben wir uns so entschieden

Verantwortung
> Zeigen Sie Haltung: Die Entscheidung gehört Ihnen – die Korrektur auch.

Verarbeiten
> Akzeptieren Sie, dass Fehlentscheidungen normal sind. Sie zeigen lediglich Entwicklungsbedarf.

Verbessern
> Was ändern wir? Welche Hypothese testen wir als Nächstes?

Verwerten
> Würdigen Sie kritische Perspektiven und justieren Sie den Kurs.

Mut zur Entscheidung bedeutet: Sie treffen nicht immer die perfekte Wahl – aber Sie bleiben handlungsfähig. Und das ist wahre Führung.

 

Executive Sparring+: Klarheit von außen

Wenn Sie mitten im Entscheidungsstrudel stecken, fehlt oft der Abstand. Executive Sparring+ bietet einen geschützten Rahmen, um Denkschleifen zu unterbrechen, Systemdynamiken zu klären und Entscheidungen vorzubereiten, die getragen, getestet und verbessert werden können.

Bei Springub Consult begleiten wir Vorstände und Geschäftsführer:innen dabei, in komplexen Entscheidungssituationen Klarheit zu gewinnen und wirksam zu handeln.
Systemisch. Strategisch. Auf Augenhöhe.

Zukunft entsteht nicht durch Zögern – sondern durch Entscheiden.

Lassen Sie uns sprechen. 30 Minuten, die Ihnen mehr bringen als langes grübeln.
Peter Kolm im Gespräch mit Springub Consult über die bAV

Die bAV gehört in die Chefetage – nicht in den Aktenordner

Die Transformation von analogen zu digitalen Unternehmensprozessen ist eine zentrale Herausforderung unserer Zeit. Peter Kolm, Geschäftsführer von PCAK und Partner von Springub Consult, zeigt am Beispiel der betrieblichen Altersversorgung, wie eine konsequente digitale Transformation gelingt.